Von Anbeginne meines Lebens Gabst du mir Hunger, Durst und Gier Doch sonst warst du nicht Quell des Gebens Andre Menschen gaben's mir Du lässt mich hungern, dursten, frieren Lässt mich in meiner Pein allein Oh, wie schnell würde ich krepieren Würden nicht andre Menschen sein So gaben sie mir Milch und Brot Und ließen mich auch nicht erfriern So linderten sie meine Not Doch gings nach dir würd ich krepiern So sind wir darauf angewiesen, Dass wir uns gegenseitig stützen In schlechten Zeiten und in Krisen Sind wir es selbst die uns was nützen Denn es fällt kein Brot vom Himmel Und auch das Wild jagt sich nicht selbst Doch das menschliche Gewimmel Erleidet Hunger, ganz von selbst Doch trotzdem sollen wir dir danken Für alles was wir selbst geschaffen Wir solln's angeblich dir verdanken Auch wenn wir's ham uns selbst beschaffen Für alles was wir selbst aussähen Selbst hochziehn und selbst abernten Solln wir stets dich des Lobes wähnen Damit wir deine Liebe lernten Doch in Wahrheit ist's die Erde Die alles grün und sprießen lässt Wenn nur die Sonne scheinen werde Und sie der Regen sanft durchnässt Doch was ich nicht verstehen kann Das sind deine vielen Sklaven Warum beten sie dich an Halten dich für einen Braven Obwohl du so viel Böses tust Seuchen, Plagen, Katastrophen Ohne, dass du dich ausruhst Das Lied des Leids kennt viele Strophen Warum machst du solche Sachen Wenn du wirklich alles kannst Könntst du doch blos gutes machen Deine Willkür macht mir Angst Warum hast du so viele Namen Die dich deine Sklaven nennen Warum sie alle blos drauf kamen Dich so verschieden zu benennen |
Der Herr, der Einzige, das Werden Sind blos drei von deinen Namen Es gibt so viel davon auf Erden Wie einer Pusteblume Samen So zählen sich all deine Sklaven Die dich beim selben Namen nennen Zu deinen Dienern und den Braven Und glauben, dass nur sie dich kennen Doch solche, die dich anders nennen Und vielleicht anders von dir denken Die sollen dich nicht wirklich kennen Die Falscheit soll ihr Leben lenken Und noch ein Wort zu deinen Sklaven Zu den extremen unter ihnen Sie zählen sich zu deinen Schafen Und glauben fest, dass sie dir dienen Wenn sie sich nur für dich hochjagen An Haltestellen auf dem Markt Dann sind so viele zu beklagen Die man nach solcher Tat einsargt Das alles tun sie nur für dich In einem deiner Namen Sie schlachten und sie opfern sich Wie in so manchen Dramen Es klebt viel Blut an deinen Händen Den Händen die die Fäden ziehn Das Blutvergießen will nicht enden Die Greuel sein dir nie verziehn Doch in der Bibel steht geschrieben Du schufst uns als dein Ebenbild Warum sind wir dann so durchtrieben Bist du denn etwa auch so wild? Eines stelle ich hier klar Ich wollte nie so sein wie du Denn, dass du lieb bist ist nicht wahr Du mutest uns gar zuviel zu Mir wird so langsam sonnenklar Das es dich nicht mehr kümmert Was hier so abgeht - ist doch wahr Von dir wird's noch verschlimmert Du bist der Ursprung aller Pein Wenn wir dich richtig brauchen Lässt du uns im Stich, allein Und du bist am abtauchen Manches mal da frag ich mich Bist du denn noch da? Oder etwa gab es dich Niemals - ist das denn wahr? © 2003 by Daniel Hartmann |